Der Hufeisensee ist der mit 73 Hektar größte See im Stadtgebiet von Halle/Saale und soll als geflutetes Tagebaurestloch derzeit zu einem Naherholungsgebiet entwickelt und ausgebaut werden.

Er liegt im östlichen Teil zwischen den Ortsteilen Büschdorf und Kanena.
In der Gegend wurde 1832 erstmals aus dem Bruckdorfer Flöz Braunkohle abgebaut. 1926 fand man größere Vorkommen und es entstand der Tagebau zwischen den beiden Ortsteilen. Nachdem die Braunkohlevorkommen 1942 abgebaut waren, wurde bis zur Stilllegung des Tagebaus in den 1960er Jahren Kies gefördert.[1][2]

Über eine Pumpstation der ehemaligen „LPG ‚Ernst Thälmann‘ Halle-Saale-Gemüse“ am nördlichen Rand des Sees wurde regelmäßig Wasser entnommen. Zum einen diente es der Bewässerung der Felder in der Umgebung und zum anderen sollte der Wasserspiegel gehalten werden, da nachfließendes Grundwasser den Pegel immer wieder ansteigen ließ. Der Wasserspiegel wurde dadurch teilweise zu weit gesenkt und als Ende der 1970er Jahre das Pumpen aufgegeben wurde verfiel das Pumpenhäuschen. Eine neue Pumpe wurde am nordöstlichen Rand des Sees errichtet, die jedoch mit geringerer Förderleistung für eine Beregnung der Felder genutzt wurde. Der Pumpbetrieb wurde 1989 nach der Wende und dem Ende des Bestehens der LPG eingestellt. Eine Pumpstation zur Pegelhaltung gab es auch an der südlichsten Stelle bei Kanena/Bruckdorf. Hier wurde die Druckleitung auf ca. 8 Meter Höhe in ein offenes Gerinne mit drei Feldwegüberfahrten geleitet. Das Gerinne (Anwohnerbezeichnung: „Wassergraben“) verlief parallel zur jetzigen Schkeuditzer Straße und endete an der Kreuzung Schkeuditzer Straße/ Wallendorfer Straße in der örtlichen Kanalisation. Der Betrieb erfolgte bis um 1975.

Seit 1997 gibt es eine 800 Meter lange Verbindung und einen Überlauf zum nahegelegenen Bach Reide in der nordöstlichsten Ecke des Sees. Hauptaufgabe dieses Überlaufs ist eine angemessene Senkung des Wasserspiegels und die Schaffung eines Biotops, in dem heute zahlreiche Amphibien leben.

Der See, früher auch als Hufeisenteich benannt, verdankt seinen Namen der Form, welche an ein Hufeisen erinnert. Er erstreckt sich etwa 1200 Meter in Nord-Süd- und 1300 Meter in Ost-West-Richtung. Er ist bis zu 400 Meter breit und der See hat eine Fläche von ca 71-73 Hektar. Die Tiefe beträgt circa 9 Meter und 28 Meter an der tiefsten Stelle im südlichsten Teil des Ostarms und die Sichtweite im See erreicht bis zu 8 Meter. Er ist einer der größte und mit seinen 28 Metern auch einer der tiefsten Seen im Umkreis von Halle.

Der Hufeisensee ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und Angelgewässer.
Es ist jedoch nicht als offizielles Badegewässer freigegeben, da es temporäre Messungen von Vinylclorid und wenigen anderen Schadstoffen gibt, die dies nicht erlauben. Ungeachtet dessen ist der See ein sehr beliebter Badesee, der jedoch dadurch immer wieder vermüllt.
Im Laufe der Jahre wuchsen an den, mittlerweile zum Teil befestigten, Ufern des Sees verschiedene Bäume und Sträucher, die 1991 angepflanzt wurden. Erste Aufforstungen im „Inneren“ des Hufeisens gab es schon Ende der 1950er Jahre. Im Sommer bietet die Wasserfläche neben Wasserski- und Tauchmöglichkeit auch vielen Badegästen Erholung. Die Anzahl der Fischarten im Gewässer ist in den letzten Jahren gestiegen, im Jahr 2005 entdeckten Taucher auch eine Garnelenart. Die schwarmbildenden Schwebegarnelen (Hemimysis anomala) wurden erstmals in einem mitteldeutschen Binnensee entdeckt, Biologen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bezeichneten das Auftauchen als eine biologische Sensation. Ebenfalls für zahlreiche Wasservögel ist der See mit seiner Umgebung geeigneter Lebensraum.



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